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GEDENKEN - giovedì 18 aprile 2024 

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[DIE SUCHE NACH DER WAHRHEIT]

Schrank der Schande


Der Sitz der Militär-Oberstaatsanwaltschaft Rom befindet sich im Palazzo Cesi, einem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Gebäude in der Via degli Acquasparta. Hier wurden nach der Befreiung von Faschismus und Besatzung sämtliche Akten gesammelt, die die hunderte von Verbrechen betrafen, welche von den Nazis an der italienischen Zivilbevökerung begangen wurden.
Auf den Ordnern waren die Namen der Opfer, die Namen der Mörder und die Schauplätze der Verbrechen vermerkt. Für jede Untersuchung gab es eine Ordner und für jeden Prozess eine Untersuchung. Als verantwortliche Institutionen hätten sich die Militär-Bezirksstaatsanwaltschaften darum kümmern müssen.
Statt dessen blieb alles im Palazzo Cesi verborgen. Es gab weder Untersuchungen noch wurden Prozesse eröffnet. Beweise, Zeugenaussagen, Namen - alles verharrte umgeben von tiefem Schweigen.
Durch Zufall wurde im Mai 1994 ein Schrank im Palazzo Cesi entdeckt. Er war mit einem Schloss gesichert und mit den Türen zur Wand gedreht. Im Schrank der Schande befand sich ein 2273 Punkte umfassendes Verzeichnis, in dem stand, was der Schrank enthielt oder enthalten hatte: 695 Ordner. In 415 Ordnern fand man Namen von Tätern.
In Ordner Nr. 1 über das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen standen Herbert Kappler, Erich Priebke und andere Mörder. Sie alle konnten dank dieses Schranks 50 Jahre Freiheit genießen, genauso wie die Nazi-Mörder von Sant’Anna di Stazzema, Marzabotto, Fivizzano, etc.
Die Staatsräson hatte die Unterschlagung der Akten durchgesetzt. Grund dafür war der Kalte Krieg. Die Welt war in zwei Blöcke geteilt, Deutschland sollte der Nato beitreten und als Bollwerk gegen einen sowjetischen Vormarsch dienen. Man zog es vor, die Verbrechen des Nazismus zu verschweigen und ein neues Kapitel aufzuschlagen.
Bis heute gibt es viele offene Fragen, die eine ganze Nation wie Wunden schmerzen: Wer gab die Anweisung zur Unterschlagung? Wer lud sich diese dramatische Verantwortung auf? Wer wird im Namen des Staates angesichts dieser kolossalen Ungerechtigkeit um Entschuldigung bitten?



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